Jerusalem Friedensmal

Kunstwerk und Begegnungsstätte inmitten der Natur im Odenwald

Im malerischen Odenwald in Südhessen, zwischen Bensheim-Auerbach, Hochstädten und Lautertal, befindet sich das „Jerusalem Friedensmal“. Es handelt sich um ein Kunstwerk und eine Begegnungsstätte. Das Friedensmal liegt am Europäischen Fernwanderweg E8.

Ganz in der Nähe gibt es mit dem Staatspark Füstenlager in Bensheim-Auerbach (Link zum Bericht) und dem Felsenmeer (Link zum Bericht) bei Lautertal zwei beliebte Ausflugsziele, die bei schönem Wetter Scharen von Wanderern und Tagesausflüglern anlocken. Ich habe über beide Orte bereits in den oben verlinkten Beiträgen berichtet.

Idyllischer Odenwald

Auf einer Wanderung im Odenwald besuchte ich spontan das Friedensmal, das nicht weit von der Route entfernt lag. Ich hatte den Namen des Ortes auf Google Maps entdeckt. Dieser weckte mein Interesse. Eine Vorstellung, worum es sich beim Jerusalem Friedensmal konkret handeln würde, hatte ich nicht.

Das Kunstwerk und die umgebende Landschaft wirkten auf mich dann sehr friedvoll und inspirierend. Mit diesem Beitrag möchte ich darum auf diesen bemerkenswerten Ort aufmerksam machen, damit andere Menschen sich bei Interesse gegebenenfalls vor Ort ein eigenes Bild machen können.

Weder den Künstler noch die Stiftung Friedensmal kenne ich persönlich. Mir geht es mit diesem Beitrag daher nicht darum, für Künstler oder Stiftung Werbung zu betreiben. Die Website der Stiftung verlinke ich allerdings im Beitrag, um den Lesern und Leserinnen die Möglichkeit zu geben, bei Interesse weiterführende Informationen zum Kunstwerk aus erster Hand zu erhalten.


Eigentlich gibt es nur ein Ziel des Projekts: Frieden und Schalom. Damit ist der umfassende Frieden gemeint, der in der eigenen Seele verankert ist.

[…]

Jeder kann diesen Ort besuchen und Schalom als Frieden im eigenen Herzen finden. Dieser Ort hat somit etwas vom himmlischen Jerusalem. Damit ist es auch nicht ein „Denkmal für die Juden“ oder ein „Denkmal für die Deutschen“, sondern ein Schalom für den Menschen.

Quelle: https://friedensmal.de/projekt/ziel/

Am Rand des Friedensmals befindet sich der „Stein der Begegnung“, der die Inschrift „Yerushalayim“ trägt – die hebräische Form von „Jerusalem“ – sowie das unten aufgeführte Zitat:

Stein der Begegnung am Jerusalem Friedensmal I

Ein Ruf voller Liebe nach Freiheit für den Menschen. Dass wir die Zäune im Miteinander erkennen und unser Leben nicht im Vergangenen suchen“

Stein der Begegnung, Jerusalem Friedensmal
Stein der Begegnung II

In der Nähe des Steins der Begegnung sind mehrere Texttafeln angebracht, die sowohl Botschaften an den Leser als auch Informationen zum Kunstwerk enthalten:

Tafel beim Stein der Begegnung

Vom Friedensmal aus soll mit dem Fernglas der Dom von Worms zu sehen sein. Dabei soll es sich um eine besondere Fügung handeln, da das Kunstwerk wohl nicht bewusst mit Blick auf Worms errichtet wurde.

Blick in Richtung Rheinebene nach Worms

Die Stadt Worms bildet zusammen mit Mainz und Speyer die drei sogenannten SchUM-Städte. Sie ist in Luftlinie nur 22 km vom Friedensmal entfernt. Das Gebiet der SchUM-Städte wird auch als „Jerusalem am Rhein“ bezeichnet, da hier im Mittelalter das aschkenasische Judentum eine Blütezeit erfuhr.

Das Friedensmal ist in den „Garten der Freiheit“ eingebettet. Seine Abmessungen basieren auf Zahlenmystik, die in der Mystik des Judentums eine wichtige Rolle spielt. Im Inneren des Friedensmals liegt der „Baum des Lebens“, der von einem Ring umgeben ist, der symbolisch durchbrochen werden muss, um zum Zentrum zu gelangen.

Das Jerusalem Friedensmal

In der Mitte des Friedensmals befindet sich die sogenannte „Blüte des Schalom“. Hier wurde im Zentrum von einem Rabbiner ein Stein mit der hebräischen Inschrift „chai“ gesetzt, die übersetzt „Leben“ bedeutet.

Sie besteht aus zwölf weißen Blütenblättern und einem darauf liegenden Stern: ein Herz das lebt!  Auch dieser Stern steht als Symbol für die Verbindung von „Himmel“ und „Erde“; von Geist und Materie.

Quelle: https://friedensmal.de/projekt/friedensmal/
„Blüte des Schalom“, Jerusalem Friedensmal

Das Projekt „Jerusalem Friedensmal“ wird von der „Stiftung Friedensmal“ betreut. Vorstand der Stiftung ist der Bensheimer Künstler und Autor Thomas Zieringer, der maßgeblichen Anteil sowohl an Konzeption als auch Durchführung des Projektes hatte. Mitglied des Kuratoriums der Stiftung ist unter anderem der Rabbiner Mordechai Mendelson, Vorsitzender der jüdischen Chabbad Gemeinde Karlsruhe. Mehr Informationen zur Enstehung und zur Intention des Friedensmals sowie zu dessen Architektur finden sich auf der Website der Stiftung Friedensmal: https://friedensmal.de/


Fotos und Text (ausgenommen: Zitate) © Michael Metzger, 2023.

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