Gedicht

Foto und Gedicht © Michael Metzger, 2023.
Menschen beten Menschen an, Götter, Götzen und Idole. Verbrecher geh’n auf Seelenfang, damit diese dann der Teufel hole. Neigen das Haupt nur vor dem „Stärksten“, vor dem sie sich laut niederwerfen, vor Macht, vor Geld, vor Eitelkeit, dem Fürsten der Welt sind sie geweiht. Nach außen gut, doch ohne Mut, verlangt nach Blut, die Schlangenbrut! Nicht ihr eignes wird vergossen, denn weil man feig' ist - nicht betroffen. Für den Mammon - ihren Herren! wer kann schon, sich dagegen sperren? Für die Armen, keine Gnade, kein Erbarmen, welch‘ Scharade! Voller Gier und voller Neid - das innere Tier zum Streit bereit. Orden, Titel, an den Wänden, Blut an, „Bibel“ in den Händen! Wichtig ist, man hat genug, wer listig ist, der plant Betrug! An allem schuld seien gar die and’ren die dank dem Kult im Leid versanken. So stopft man sich die Taschen voll, wer‘s kann nicht, der verfehlt sein Soll. Ruhm und Ehre für den Reichen, der’s nicht wäre, ohne Leichen, die im Keller, hoch sich türmen, für nen Heller, würd‘ er stürmen, auf des Fremden letzte Habe, sie entwenden, ohne Gnade. still sich weidend, Rausch der Macht, wenn and're leiden, und man lacht.
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