Auf dem Glückssucherweg in Memmingen
Fotos & Text © Michael Metzger, 2022.
Die Stadt Memmingen
Die im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben gelegene Stadt Memmingen bezeichnet sich selbst auch als „Tor zum Allgäu“. Sie liegt in etwa in der Mitte zwischen Ulm und Kempten (Allgäu) an der A7. Wie wir noch sehen werden, befindet sie sich zudem auf demselben Breitengrad wie München, Freiburg (im Breisgau) und Wien. Auf meinem Weg in die Allgäuer Alpen bot sich Memmingen für einen eintägigen Besuch an mit Übernachtung an.
Obwohl die Stadt lediglich ca. 45.000 Einwohner zählt, ist sie aufgrund ihrer Lage und Geschichte ein spannener Ort mit regionaler Bedeutung, an dem man gut mehr als einen Tag verbringen kann. Nicht zuletzt verfügt das vergleichsweise kleine Memmingen sogar über einen Regionalflughafen, der manchem Reisenden aus der Region die weitere Anreise zu den Flughäfen München oder Stuttgart ersparen und Gästen aus der Ferne den Weg ins Allgäu erleichtern kann.
Memmingen ist unter anderem bekannt als „Stadt der Freiheitsrechte“. Denn im deutschen Bauernkrieg wurden im Jahr 1525 in Memmingen die „zwölf Artikel“ (oder auch „12 Artikel der Bauernschaft“) niedergeschrieben. Sie gelten als die erste Niederschrift der Forderung nach Menschen- und Freiheitsrechten in Europa nach der Jahrhunderte zuvor verfassten Magna Carta, wobei letztere lediglich die Rechte des Adels umfasste.

Der Glückssucherweg
In Memmingen begebe ich mich auf den sogenannten „Glückssucherweg“, der durch die bestens erhaltene und äußerst sehenswerte Altstadt und zu weiteren Sehenswürdigkeiten Memmingens führt. Es handelt sich um eine kurzweilige Erkundungstour, für die man mindestens einen ca. 90-minütigen Spaziergang einplanen sollte. Allerdings schadet es nicht, mehr Zeit zur Verfügung zu haben, da Sehenswürdigkeiten und Plätze entlang des Weges immer wieder zum Verweilen einladen.
Ich beginne den Glückssucherweg am hübschen und belebten Memminger Marktplatz, wo sowohl das auffällig verzierte Steuerhaus als auch das Rathaus der Stadt zu finden sind:



Im Anschluss folge ich der Kalchstraße nach Osten bis zur Bahnhofsstraße. Dort ist die MEWO Kunsthalle zu sehen, die kostenlos besucht werden kann:

Ich überquere die Bahnhofsstraße und gelange nach wenigen Metern zum Alten Friedhof von Memmingen. Der Glückssucherweg führt mitten durch diesen stillen und sehr friedvollen Ort.


Anschließend geht es durch ein freundlich anmutendes Wohngebiet weiter in nordwestlicher Richtung zur Memminger Ach, einem kleinen Fluss, an dessen Ufer sich eine Parkanlage anschließt.
Im Grünen spaziere ich nach Norden durch den Stadtpark Neue Welt, der sich auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau befindet. Hier begegne ich einem Schwanen-Pärchen, das sehr zutraulich erscheint und mir ein Stück folgt.

Schließlich erreiche ich den nördlichsten Punkt des Rundweg, an dem der 48. Breitengrad verläuft. Auf diesem befinden sich neben Memmingen unter anderem auch die Großstädte München und Wien:


Leider ist der daran anknüpfende Abschnitt des Glückssucherwegs zu diesem Zeitpunkt wegen Bauarbeiten gesperrt. Daher kann ich nicht den vollen Rundweg erkunden, sondern muss ein Stück auf dem Hinweg zurückgehen.
Durch das Grün des Stadtparks Neue Welt gelange ich zurück zur Altstadt mit ihrer Stadtmauer. Der markante „Memminger Einlass“ führt hinein in die Altstadt.

Beim Weg durch die Altstadt fallen an mehreren Stellen am Wasser gelegene Häuser ins Auge:


Der Glückssucherweg verläuft quer durch die wunderschöne Altstadt bis zur Unser-Frauen-Kirche in derem Süden. Dort wechselt die Gehrichtung und der Weg führt zurück zum Ausgangspunkt am Marktplatz. Unterwegs sind hübsche, bunte Häuser zu sehen, so wie hier am Theaterplatz:

Fazit
Der Glücksucherweg ist ein abwechslungsreicher Spaziergang, der Geschichte, Architektur und Natur verbindet. Memmingen ist trotz seiner vergleichsweise geringen Größe auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Stadt eignet sich auch als Ausgangsbasis für Ausflüge in der Region. Zudem bietet sie eine Auswahl an Cafés und Gaststätten, so dass sich eine Stadtbesichtigung mit einem leckeren Essen verbinden lässt.
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