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Völkerschlachtdenkmal Leipzig

Ein Besuch bei Europas höchstem Denkmal

Fotos und Text © Michael Metzger, 2022.

Der heutige Beitrag erzählt von einem Besuch beim Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Bei diesem handelt es sich um das höchste Denkmal Europas. Das Völkerschlachtdenkmal kann ohne jede Übertreibung als wahre architektonische Meisterleistung bezeichnet werden. Im Rahmen einer Geschäftsreise nach Leipzig hatte ich die Gelegenheit, dieses beeindruckende Denkmal zu besichtigen und mich aus nächster Nähe von dessen imposantem Aufbau zu überzeugen.

Eingeweiht wurde das Völkerschlachtdenkmal im Herbst 1913 – Hundert Jahre nach der Leipziger Völkerschlacht, die zur Befreiung Deutschlands von der Herrschaft Napoleons führte. Das Denkmal liegt südöstlich vom Leipziger Stadtzentrum, in der Nähe des Herzzentrums Leipzig. Es ist mit der Straßenbahn aus dem Zentrum in 15-20 Minuten zu erreichen. Die Haltestelle „Völkerschlachtdenkmal“ liegt nur wenige Meter vom Denkmal entfernt.

Der Beitrag enthält verschiedene Bilder aus dem Inneren des Denkmals. Wer noch nicht dort war und sich bei einem Besuch überraschen lassen möchte, sollte diesen Artikel erst nach einem eigenen Besuch weiterlesen!


Das Denkmal wurde auf auf einem weitläufigen Gelände errichtet. Dieses beherbergt auch das charakteristische Wasserbecken vor dem Denkmal, das heute als „See der Tränen“ bezeichnet wird. Der Eintritt zum Denkmal ist kostenpflichtig (Einzeltickets für Erwachsene, ohne Ermäßigung: 10 EUR, Stand Juli 2022). Tickets können in einem Nebengebäude erworben werden, nur wenige Schritte vom Eingang zum Völkerschlachtdenkmal entfernt.

Nähert man sich dem Eingang zum Inneren des Denkmals, so fällt zum Einen auf, dass über dem Eingang eine Statue des Erzengels Michael wacht. Er gilt nicht nur als Schutzpatron Deutschlands, sondern auch ganz allgemein der Soldaten. In seiner Rechten hält er sein flammendes Schwert.

Statue des Erzengels Michael über dem Eingang zum Völkerschlachtdenkmal

Zum Anderen stechen 12 Gralsritter-Statuen ins Auge, die am oberen Ende des Denkmals an dessen Außenseite angebracht wurden. Sie bilden einen Kreis um den Kubus, der die Spitze des Denkmals bildet. Das ganze Denkmal ist reich an Symbolik. Hierauf im Detail einzugehen würde den Rahmen sprengen. Doch wer sich näher kundig machen möchte, wird hierzu im Internet schnell fündig.


Die Besichtigung des Denkmals beginnt zunächst vergleichsweise unspektakulär. Auf den Eingangsbereich folgt unter Anderem ein kleines „Kino“, in dem Besucher sich einen Film über das Völkerschlachtdenkmal ansehen können. Im zweiten Stock kann man einen Blick in den beeindruckenden Fundamentbereich werfen, allerdings nur aus mehreren Metern Entfernung und getrennt durch eine Glasscheibe.

Mit dem Aufstieg bzw. der Fahrt mit dem Aufzug zur Krypta gelangt man in das Herzstück des Denkmals. Wer nicht ahnt, was ihn hier erwartet, mag mit Erstaunen, Ehrfurcht oder Befremden reagieren. Im Rund der Krypta trifft der Besucher auf beeindruckende Statuen, die der Hauch des Geheimnisvollen umweht:

Der Blick nach oben verrät bereits, dass es in der darüberliegenden Ruhmeshalle noch mehr architektonische Kunstwerke zu entdecken gibt. Wer gut zu Fuß ist, kann den Weg nach oben über eine Wendeltreppe fortsetzen. Diese führt sogar bis zur Spitze des Denkmals, wo sie den Besucher ins Freie entlässt.


Als nächstes erreicht man die sogenannte Ruhmeshalle. Hier thronen mehrere kolossale Figuren mit einer Höhe von 10 m, die an antike Statuen erinnern.

Weitere Treppenstufen führen hinauf in die Sängergalerie. Der Blick von dort hinab in die Ruhmeshalle offenbart nochmals sehr deutlich die Ausmaße der dort aufgestellten Statuen.


Die Sängergalerie ist im Vergleich zu Krypta und Ruhmeshalle eher unspektakulär gestaltet. Hier gibt es keine markanten Statuen. Dafür bietet sich ein sehenswerter Blick nach unten, ebenso wie nach draußen. Denn die Galerie ist rundum mit Glasfenstern versehen, durch die der Besucher in alle Himmelsrichtungen blicken kann.

Von hier kann man auch den mittleren Außenrundgang betreten, der freie Aussicht auf Leipzig und Umgebung verspricht. Bis der höchste Punkt des Denkmals erreicht ist, die obere Aussichtsplattform, sind dann noch einige Stufen zu bewältigen. Damit sich Besucher beim Auf- und Abstieg zur Denkmalspitze nicht in die Quere kommen, ist der Zutritt zum letzten Abschnitt der Wendeltreppe über ein Ampelsystem geregelt. Auf der oberen Aussichtsplattform angekommen, lässt sich eine faszinierende Aussicht genießen.

Blickt man in Richtung des Sees der Tränen, so zeigt sich in der Ferne das Zentrum von Leipzig, wo das City-Hochhaus Leipzig aufragt – mit 142 m Höhe das höchste Gebäude der Stadt. Es wurde anfänglich durch die Universität Leipzig genutzt. Heute mieten sich verschiedene Firmen dort ein, ebenso wie beispielsweise der MDR.

Blick in Richtung Leipziger Zentrum

Beim Blick in südliche Richtung fällt ein markantes Gebäude auf, das aus der Ferne an ein Schloss erinnert. Tatsächlich handelt es sich bei diesem jedoch um ein Krematorium. Im Hintergrund ist das rauchende Braunkohlekraftwerk Lippendorf im Süden Leipzigs zu erkennen, das die Stadt mit Fernwärme versorgt.

Krematorium Leipzig

Dass sich im Leipziger Süden mehrere Seen befinden, die für einen hohen Freizeitwert sorgen, ist dem Braunkohle-Tagebau der Vergangenheit geschuldet. Dort, wo heute das sogenannte „Neuseenland“ Touristen und Einheimische gleichermaßen zu Freizeitaktivitäten am, im und auf dem Wasser anlockt, wurde noch bis nach der Wende Tagebau betrieben.

Nachdem ich mich eine Zeit lang auf der oberen Aussichtsplattform aufgehalten habe, trete ich den Weg nach unten an und verlasse das Denkmal wieder. Nur wenige Meter vom Völkerschlachtdenkmal entfernt befindet sich in einem separaten Gebäude ein Museum zur Völkerschlacht. Ich statte diesem allerdings keinen Besuch mehr ab, sondern verlasse das Gelände bald in Richtung Zentrum, sehr beeindruckt vom Denkmal selbst und der Atmosphäre, die in und um diesem herrscht.

Gedenkstein beim Zugang zum Gelände, auf dem sich das Völkerschlachtdenkmal befindet

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