Fortsetzung der Bilderreise
Fotos und Text © Michael Metzger, 2022.
Dies ist die Fortsetzung unserer Bilderreise in den Süden Spaniens, in die autonome Region Andalusien. Der erste Teil der Reise ist hier zu finden: Bilderreise nach Andalusien – Teil 1. Auch dieser zweite Teil der Reise zeigt verschiedene Eindrücke aus großen andalusischen Städten sowie von Kultur und Landschaft der Region.
Wie im ersten Teil bereits angedeutet, haben sich in Andalusien im Laufe der Geschichte verschiedene kulturelle Einflüsse vermischt. Dies spiegelt sich in der lokalen Architektur deutlich wider. Mancher Leser mag es womöglich als klischeehaft empfinden, doch dürfen Bilder der weltbekannten Alhambra in Granada auf dieser Bilderreise keinesfalls fehlen. Denn dieser magische Ort ist mit Sicherheit einen Besuch wert.


Die Alhambra ist ein Beispiel für den maurischen Einfluss innerhalb der islamischen Kunst. Beim Besuch dieser Stadtburg auf dem Sabikah-Hügel stechen allerlei filigrane, bauliche Elemente ins Auge. Bereits morgens um 9 Uhr, bevor die Hitze des Tages sich bis in den letzten Winkel der Anlage ausbreiten kann, drängen sich zahlreiche Besucher am Eingang dieser Touristenattraktion.

Kunst, die den Reiz des Exotischen ausstrahlt, ist auch in anderen Städten zu finden. Die folgende Aufnahme stammt aus der beeindruckenden und dynamischen Großstadt Sevilla, die der Legende nach von dem antiken, griechischen Helden Herakles gegründet worden sein soll:

Die Stadt bietet verschiedene Beispiele gravitätischer Baukunst. Eines davon ist die berühmte Kathedrale von Sevilla (Catedral de Santa María de la Sede), bei der es sich um eine der größten Kirchen der Welt handelt.

Obwohl Sevilla eine Großstadt mit fast 700.000 Einwohnern ist, findet man auch hier, sogar mitten im Stadtzentrum, Orte der Ruhe und Beschaulichkeit, so wie diesen hübschen, kleinen Platz mit charmanter Ausstrahlung:

Über das „Goldene Zeitalter“ von Andalusien im Mittelalter habe ich bereits im ersten Teil kurz berichtet. Es zeichnete sich durch das friedvolle Zusammenleben der drei abrahimitischen Weltreligionen aus, das mit einer kulturellen Blütezeit einherging. Noch heute finden wir in Córdoba Spuren dieser Zeit.
Dazu gehört auch eine Statue, die an Moses Maimonides erinnert, den berühmten Sohn der Stadt, der als einflussreichster jüdischer Gelehrter des Mittelalters gilt. In einem seiner Hauptwerke, dem „Führer der Unschlüssigen„, setzt er sich mit den Philosophien Aristoteles‘ und Plato’s auseinander, ebenso wie mit den Lehren arabischsprachiger Philosophen und untersucht diese in ihrem Verhältnis zum jüdischen Glauben, insbesondere zu den Inhalten der Tora („Pentateuch“, „Fünf Bücher Mose“).


Die Region Andalusien ist, wie bereits erwähnt, äußerst vielfältig. Nicht nur, wer sich für Geschichte und Architektur interessiert, kommt hier auf seine Kosten. Auch Naturfreunde können hier den ein oder anderen eindrucksvollen Ausflug unternehmen.
Ein beliebtes Ausflugsziel ist der sogenannte „Caminito del Rey“ in der Provinz Málaga. Bis vor wenigen Jahren war dieser ein mehrere Kilometer langer Klettersteig, der ursprünglich Anfang des 20. Jahrhunderts als Route entlang eines Felsmassivs angelegt worden war, die von Arbeitern eines Wasserkraftwerkes genutzt wurde.
Mit der Zeit führten die Naturgewalten zu einer Abnutzung des Pfades. Er zog in den letzten Jahrzehnten vermehrt Abenteuerer an, die auf der Suche nach einem Nervenkitzel waren. Dadurch kam es zu mehreren Todesfällen, weshalb der Caminito mitunter als gefährlichster Klettersteig der Welt bezeichnet und schließlich geschlossen wurde.
Vor wenigen Jahren wurde der Weg nach Neugestaltungsmaßnahmen wiedereröffnet. Allerdings ist er nun ein gesicherter Weg, der nur mit Helm betreten werden darf. Zwar führt der Caminito del Rey immer noch über schwindelerregende Höhen, doch so gut gesichert, dass er heute auch gefahrlos von Menschen begangen werden kann, die sich niemals auf einen Klettersteig wagen würden. Die Aussicht, die sich entlang der Strecke bietet, ist zum Teil atemberaubend.


Zur kulturellen Tradition Spaniens zählt auch der Stierkampf, der gleichermaßen Faszination und Abscheu hervorruft. Noch heute hat dieses blutige und umstrittene Spektakel seinen festen Platz im andalusischen Leben. So ist in Málaga weiter eine große Stierkampfarena in Betrieb, die auf dem folgenden Bild mittig zu sehen ist:

Stierkämpfe finden hier jedoch nur noch an wenigen Tagen im Jahr statt. Eine solche Gelegenheit ist während der sogenannten Feria de Málaga. Bei dieser handelt es sich um ein zehntägiges Festival jedes Jahr im August währenddessen sich die ganze Stadt und ihre Umgebung im Ausnahmezustand befinden.
Während dieser Zeit wird jeden Tag und jede Nacht sowohl in der Innenstadt als auch auf einem eigenen Festgelände ausgiebig gefeiert. Es gibt Musik, Darbietungen, Wettbewerbe und traditionelle Speisen und Getränke. Die Feria ist ein Ereignis für die ganze Familie, für Jung und Alt. Jährlich besuchen bis zu über zwei Millionen Menschen das Festival.
Die ganze Stadt feiert ein ununterbrochenes Fest, nachdem am ersten Abend die Feria mit einem gigantischen Feuerwerk am nahe der Innenstadt gelegenen Hafen Muelle Uno und Konzerten am benachbarten Strand Playa de la Malagueta eröffnet wird. Das folgende Foto entstand um 01:00 Uhr nachts am Muelle Uno iund lässt erahnen, welches reges Treiben n Málaga während der Zeit der Feria auch nachts herrscht.

Das Herz und die Seele der Region ist eng mit der Kunstform des Flamenco verbunden. Die Menschen sind stolz auf ihre traditionellen Musikstücke, Tänze und Kleider. In Granada besuchten wir abends eine Lokalität, in der den ganzen Abend Flamenco aufgeführt wird. Das Publikum befindet sich dabei auf Tuchfühlung mit den Künstlern, wie das folgende Bild beweist:

Dieser Beitrag endet entsprechend mit dem Stück „Bronce Gitano“ des international anerkannten, spanischen Flamenco-Gitarristen Agustín Castellón Campos, besser bekannt unter dem Künstlernamen Sabicas (1912-1990), der einen großartigen Ruf als einer der talentiersten Interpreten dieser Kunstform genießt:
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