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Mondenschein

Zum Vollmond

Allmählich kriecht die Dämmerung aus dem Nichts hervor. Ebenso langsam wie beständig, verleibt sie sich die letzten Reste des Tages ein. Stück um Stück verschluckt sie sein Licht – bis schließlich tiefe Nacht ist.

Da erscheint sie zusammen mit der Finsternis der Nacht: Eine matt und silbrig glänzende Scheibe. Ebenso anmutig wie geheimnisvoll schwebt sie am Himmel. Unbemerkt scheint sie sich an ihren Platz geschlichen zu haben. Es ist beinahe so, als habe sie schon immer dort gestanden.

Ebenso unschuldig wie mysteriös thront sie über der Erde. Ihr mattes Licht umhüllt den Betrachter sanft. Es erhellt die Wege der Wanderer im Dunkeln.

Da steht sie, ganz schüchtern, als wolle sie uns lauschen. Dort schwebt sie, voll Stärke, als wolle sie zu uns sprechen, uns den Weg weisen. Eine Mutter, die über ihre Kinder wacht, während diese schlafen. Eine stille Begleiterin auf der Reise durch die Nacht.

Wäre sie heller, ihr Licht intensiver, dann gäbe es keine Nacht mehr. Es gäbe keine Dunkelheit und keinen Schlaf. Wir könnten nicht erleben, wie der alte Tag schwindet und nicht fühlen, wie ein neuer allmählich anbricht. Niemals würden wir die Welt im fahlen Mondenschein statt im gleisenden Licht der Sonne erblicken.

Die Welt im Mondenschein ist ein Geschenk der Königin der Nacht.


Text © Michael Metzger, 2022.

Beitragsbild von susan-lu4esm auf Pixabay (freie Nutzung)

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