Eine Wanderung in den Allgäuer Alpen bei Immenstadt.
Die im Folgenden beschriebene Wanderung führt in die nördlichen Allgäuer Alpen. Sie beginnt und endet am Bahnhof der Stadt Immenstadt im Allgäu. Die Gegend um Immenstadt ist landschaftlich überaus reizvoll und bietet mit ihren Gewässern, Wäldern und Bergen ein äußerst kraftvolles Naturerlebnis für Körper, Geist und Seele.
Wenige Hundert Meter östlich des Bahnhofs führt eine Fußgängerbrücke über die Bahngleise in Richtung der Hochgratkette. Auf der anderen Seite der Bahngleise folge ich der Adolph-Probst-Straße, die am Friedhof vorbeiführt. Beim Monta Klebebandwerk beginnt der beschilderte Wanderweg. Dieser führt mich zunächst durch den Steigbachtobel. Hier entdecke ich eine Reihe interessanter Fotomotive:
An der Hölzernen Kapelle biege ich links ab und folge den Schildern zum Mittagberg. Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich bei der Kapelle um eine kleine, hölzerne Waldkapelle, die nicht zu übersehen ist. Kurz nach der Abzweigung beginnt der zäheste Anstieg des Tages.
Der Wanderweg verläuft an einigen Stellen in etwa parallel zu einer geteerten Straße, die ebenfalls begangen werden kann. Ich entscheide mich, wo es möglich ist, für den naturnäheren Wanderweg. Diese Wahlmöglichkeit besteht allerdings nur auf dem ersten Abschnitt des Weges. Später gibt es nur noch eine Straße.
Beim Aufstieg zum Mittagberg ist die größte Höhendifferenz im Verlauf der Wanderung zu bewältigen. Wer die Mühen des Aufstiegs scheut, kann alternativ mit der Mittagbahn von Immenstadt direkt zum Gipfel oder bis zur Mittelstation fahren bzw. erst an der Mittelstation einsteigen. Meine Wahl fällt auf den kompletten Fußweg.

Nachdem ich die Mittelstation der Mittagbahn hinter mir gelassen habe, ist der Gipfel bereits in Sichtweite. Auf dem letzten Stück des Weges zum Gipfelkreuz bietet sich ein wunderbarer Panoramablick auf die Alpen:

Schließlich erreiche ich – kurz vor Mittag – das in einer Höhe von 1451 Metern gelegene Gipfelkreuz auf dem Mittagberg. Hier starten nicht nur Gleitschirmflieger, sondern es gibt auch Bänke und Stühle, auf denen Wanderer gemütlich rasten und die Aussicht genießen können. Darüber hinaus befindet sich auf dem Gipfel eine Gaststätte, die eine Einkehrmöglichkeit darstellt.

Nach einer kurzen Mittagspause gehe ich weiter zum nur wenige Minuten entfernten Bärenkopf (1476 m). Hier steht ebenfalls ein Gipfelkreuz, auch wenn der Berg kaum aus der Landschaft hervorsticht. Von hier ist bereits das nächste Ziel zu erkennen – der Steineberg:

Der Weg zum Steineberg führt zunächst einige Meter abwärts, bevor der Anstieg zum Gipfel beginnt. Dieser verläuft zunächst entlang einer Kante, von der sich zwischen hohen Bäumen immer wieder Ausblicke in Richtung Immenstadt bieten. Kurz vor dem Gipfel liegt noch teils recht tiefer Schnee, den zu durchqueren zusätzliche Kraft kostet.

Direkt unterhalb des Gipfelkreuzes bieten sich zwei Optionen: Entweder klettert man eine 17 Meter lange Leiter hinauf oder man folgt dem ausgeschilderten Pfad, auf dem der Gipfel ohne den Weg über die Leiter erreicht werden kann. Ich entscheide mich für den schnelleren Weg und steige die Leiter empor:


Oben angekommen, wartet das Gipfelkreuz mit einer fantastischen Aussicht in alle Himmelsrichtungen auf. Der eigentliche Gipfel mit einer Höhe von 1683 Metern liegt allerdings wenige Meter vom Gipfelkreuz entfernt. Ich passiere ihn auf dem Weg zum Stuiben.


Der Weg zum letzten Gipfel auf der Wanderung, dem Stuiben, führt an der Kante der Nagelfluhkette entlang. Unterwegs zeigt sich der Stuiben bereits in der Ferne:

Bald führt der Weg wieder ein Stück bergab. Hier ist eine kurze Stelle zu passieren, die mit Seilen gesichert, aber recht einfach zu bewältigen ist. Sie befindet sich an der markanten Südseite des Steineberg, die auf dem folgenden Foto zu sehen ist:

Ab hier ist es möglich, den Gipfel des Stuiben entlang des Grates ohne größere Auf- oder Abstiege zu erreichen. Leider verpasse ich die entsprechende Abzweigung und nehme einen Umweg über die (geschlossene) Alpe Gund. Dabei steige ich auf einem verschneiten Pfad mehrere Hundert Meter hinab in ein kleines Tal.
Ich wandere von dort zur Alpe Gund und folge den Schildern zum Stuiben. Durch den Abstecher ins Tal bin ich gezwungen, den Stuiben zu umrunden und über die nordwestliche Flanke einen weiteren Aufstieg zu unternehmen, der zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt.
Schließlich erreiche ich dennoch das Gipfelkreuz des Stuiben auf einer Höhe von 1749 m. Hier genieße ich die traumhafte Aussicht auf die Allgäuer Hauptkette in südlicher Richtung und auf den Grat in Richtung Mittag- und Steineberg.



Auf dem Rückweg steige ich auf demselben Weg hinab zur Alpe Gund. Von dort wandere ich querfeldein bergabwärts durch den Wald und gelange schließlich wieder auf einen ausgeschilderten Wanderweg in Richtung Immenstadt.
Dieser führt mich zur Alpe Mittelberg. Von dort verläuft der Weg, teilweise sehr steil, zur Alpe Almagmach. Ich passiere die Alpe und durchquere erneut den Steigbachtobel. An der Hölzernen Kapelle mündet der Waldweg in den Weg, den ich auf dem Hinweg in umgekehrter Richtung gewandert war.
Nach einer kurzen Besichtigung der Hölzernen Kapelle gehe ich, um viele schöne Eindrücke reicher, zurück in das hübsche Städtchen Immenstadt, wo diese sehr empfehlenswerte Wanderung endet. Wie bereits angesprochen, ließe sich die gesamte Tour durch die Fahrt mit der Mittagbahn zum Gipfel des Mittagberges abkürzen. Dadurch würde sich die Zahl der zu überwindenden Höhenmeter deutlich reduzieren.
Bilder und Text © Michael Metzger, 2022. Alle Rechte vorbehalten.
Ein Kommentar zu “Mittagberg – Steineberg – Stuiben (Allgäu)”
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