
Am 12. April 2022 findet eine Konjunktion der Planeten Jupiter und Neptun im Tierkreiszeichen der Fische statt. Aus astrologischer Sicht kann dies als eine „Jahrhundertkonstellation“ bezeichnet werden. Die letzte Konjunktion der beiden Planeten im Zeichen Fische ereignete sich nämlich im Jahre 1856. Die vergleichsweise lange Zeitspanne dazwischen ergibt sich, da Neptun ungefähr 165 Jahre für einen Umlauf um die Sonne benötigt.
Dass die Konjunktion der beiden Planeten im Tierkreiszeichen Fische stattfindet ist deshalb bedeutsam, da Jupiter in der klassischen Astrologie als Herrscher über das Zeichen Fische angesehen wird. In der modernen Astrologie wird hingegen Neptun, der erst im Jahr 1846 entdeckt wurde, als Hauptherrscher des Fische-Zeichens betrachtet, während Jupiter nur noch als dessen Nebenherrscher gilt. Am 12. April 2022 stehen also die beiden Herrscher des Tierkreiszeichens Fische in diesem in Konjunktion.
Das Fische-Zeichen ist das letzte der zwölf Tierkreiszeichen und steht somit auch für höchste Spiritualität und die Rückkehr des individuellen Lebens zur Quelle / zu Gott bzw. die Verschmelzung mit dem Ganzen / die All-Einheit. Daher ist die Konjunktion von Jupiter und Neptun in den Fischen, astrologisch gesehen, eine besonders günstige Gelegenheit für religiöse und spirituelle Aktivitäten.
Insbesondere lädt die Jupiter-Neptun-Konjunktion in den Fischen aus astrologischer Sicht auch zum Beten ein. Selbstverständlich bleibt es jedem Einzelnen überlassen, ob er oder sie dies tun möchte. Die Anliegen, denen der Einzelne möglicherweise sein Gebet widmen möchte, und die Weise auf die er das tut, bleiben eine persönliche Angelegenheit.
Dem überpersönlichen Charakter der Fische entsprechend, passen zu einer Jupiter-Neptun-Konjunktion in den Fischen allerdings auch Gebete, die über die alltäglichen Belange und Bedürfnisse des Einzelnen hinausgehen. So werden mit dem Fische-Zeichen unter anderem auch Qualitäten wie Mitgefühl und umfassende Liebe assoziiert. Die Tatsache, dass der Fisch ein Symbol des (Ur-)Christentums und für Jesus Christus ist, kann als Inspiration dienen.
Als ergänzende Anregungen zur Jupiter-Neptun-Konjunktion enthält dieser Beitrag ein kurzes Gedicht sowie die Übersetzung von Teilen eines Essays über Astrologie des berühmten spirituellen Lehrers Paramahamsa Yogananda (Originaltitel: How to Transcend Astrological Influences). Yogananda betont, dass der Glaube an Gott stets größere Wirkung entfalte als die vorherrschenden astrologischen Konstellationen, und somit ungünstige Einflüsse überwinden könne, auch wenn er den günstigen Planetenkonstellationen ihren potentiellen Nutzen nicht abspricht.
In diesem Sinne steht es nicht im Widerspruch zu seinen Worten, die Tage um den 12. April 2022 dazu nutzen zu wollen, die positive Wirkung des Gebets durch die günstigen Planeteneinflüsse bewusst zu verstärken. Vielmehr sollen die von Yogananda vorgebrachten Punkte eine Erinnerung an die uns innewohnende geistige Gestaltungskraft sein, sowie Ermutigung, von dieser konstruktiven Gebrauch zu machen.
Gebet
Aus sanftem Herzen still geschmettert, in die eig'ne Tiefe, wie weit ins All, bejaht aus allen Richtungen, Weite – voll, vollkommen tönender Hall, Brust voller Feuer, von Sehnsucht erfüllt, Mensch, vom göttlichen Geist umfassend umhüllt, Wunsch, für das Leben, mit Inbrunst kundgetan, sphärische Klänge, bezaubernd, heben gleich an, eine Last fällt ab, neue Hoffnung zieht mächtig ein, wer dies hat erfahren, statt einsam, nunmehr all-ein.
Bild, Text und gedicht © Michael Metzger, 2022. Alle Rechte vorbehalten.
Wie man astrologische Einflüsse überwindet (von Paramahamsa Yogananda)
Während es nicht unklug ist, wertvolle Unternehmungen zu astrologisch günstigen Zeiten zu beginnen, verstärkt es bloß die passive Abhängigkeit vom Schicksal, auf eine Veränderung der Planetenpositionen zu warten, bevor wichtige Veränderungen im Leben vorgenommen werden. Alles, was Du mit tiefem Glauben an Gott tust, wird unter besserem Einfluss erblühen als Du es dadurch erreichen könntest, dass Du die Sterne nach vorteilhaften Aspekten befragst.
Warte nicht auf Veränderungen der astrologischen Einflüsse, um Dein Schicksal zu ändern. Schaue stattdessen lieber auf Ihn, der den Himmel und die Erde geschaffen hat, und der alleine Dir ewige Freiheit garantieren kann. Die gesetzmäßigen Wirkungen Deines Karmas erscheinen vielleicht unwiderruflich, doch die Wirkungen vergangener Handlungen können durch die Suche nach Gott verändert werden. Solange Du das nicht verinnerlichst, kannst Du die Astrologie nicht spiritualisieren.
Während Du die Astrologie auf vernünftige Weise studierst, solltest Du Dich immer daran erinnern, dass Gottes Einfluss der höchste Einfluss ist. Dir wurden, als ein Kind Gottes, der freie Wille und Intelligenz gegeben, um die Schwierigkeiten des Lebens zu überwinden. Bemühe Dich unablässig, aus einem Zentrum der inneren Ruhe heraus, jede materielle, geistige und spirituelle Schwierigkeit zu überwinden. Kooperiere mit Gottes Willen, indem Du ihm die ganze Stärke Deines menschlichen Willens darbringst. Du solltest immer sagen: „Herr, ich vertraue auf Dich, und ich weiß, dass Du mir helfen kannst, aber ich werde mein Bestes tun, um alle Fehler zu berichtigen, die ich begangen habe.“
Wenn Du während aller Schwierigkeiten in Deinem Leben glücklich bleiben kannst, dann wirst Du Dich über den Einfluss der Sterne erheben. Wenn Du trotz wiederholter Herausforderungen Dein Lächeln behalten kannst, ist das ein Zeichen, dass das Bewusstsein der Göttlichkeit in Dir erwacht. […] Als Ergebnis dieser Veränderungen, werden die Sterne beginnen, auf Dich herabzulächeln.
Quelle: https://awakeningtimes.com/transcend-astrological-influences/
Übersetzung © Michael Metzger, 2022. Alle Rechte vorbehalten.
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